LESEPROBE

"Kant ist Kacke"

Sie erwachte davon, dass Blut aus ihr sickerte, und fuhr hoch. Aus dem Schlafmodus auf hundertachtzig. Scheiße! Hemids Pillen hatten versagt! Die älteste Geschichte der Welt! Und er hatte sich derart aufgebläht! "Tianjin hat seinen Blutzoll geleistet! Flächendeckend!" Tatsächlich bestätigten Erhebungen im Mündungsgebiet des Huang He einen deutlichen Rückgang der Menstruationsneigung, und das bereits sechs Wochen, nachdem sie Hemid die Grundwasserreserven für einen ersten Großversuch freigegeben hatte. Aber was hieß es schon, wenn ein paar Millionen Chinesinnen an der Bohai Sea auf den Laborzauber der Globe Med Incorporated ansprachen? Den Bohei, den Hemid darum machte, war es jedenfalls nicht wert! Eine Chinesin ist eine Chinesin. Den ethnischen Faktor derart zu vernachlässigen, war kein Kavaliersdelikt, sondern ein Kardinalfehler! Sie würde Hemid gleich nach dem Frühstück einen Kopf kürzer machen lassen!

Sina überließ DOM das versaute Bett und das Schlafzimmer, während sie auf dem Weg zum Bad LAK aktivierte, der PEARL aufscheuchte. Das prompt einsetzende leise Sirren, das aus der Küche und dem Wäschezimmer herüberscholl, trieb ihre üble Laune auf den Tiefpunkt. Dienstbare Roboter waren die beste Erfindung nach der Kanalisation. Aber konnten sie ihren Job nicht geräuschlos erledigen? Sie bearbeitete die Sensortasten, die Beleuchtung und Spiegeleffekt der Kacheln regelten, mit der Faust. Licht, aber bloß nicht zu grell! Sie sah noch beschissener aus, als sie sich fühlte!

Erst als die kräftigen heißen Strahlen der Nasszelle ihren Körper von allen Seiten massierten, spürte sie die Anspannung ein wenig nachlassen, die sie aus dem Schlaf gerissen hatte. Sie spreizte die Beine, richtete die Düsen auf die blutverschmierten Stellen, stellte sie auf kleine kreisende Bewegungen ein und ließ Temperatur und Schwallintensität wellenförmig alternieren, bis sie schließlich kam. Ihre durch die Kacheln verstärkten Lustschreie möbelten sie wieder so weit auf, dass sie, während der Brusher zwischen ihren Zähnen herumfuhrwerkte, den Mund zu einem breiten Grinsen verzog. Es war nicht aller Tage Abend, was ihre Menstruation anging! Wie viele begabte Naturwissenschaftler weltweit dürsteten danach, dass sie ihnen eine Chance bei Globe Med gab! Hemids Pillen pfefferte sie zielsicher samt Schachtel in die Entsorgungsluke. Unter dem Heißgelhelm, der ihre Haare in Form brachte, kam ihr ein Schlager in den Sinn, den ihre Großmutter gelegentlich gesungen hatte, von dem sie aber nur noch den Refrain kannte: "Yellow river, yellow river is in my mind and in my eyes. Yellow river, yellow river is in my blood, it's the place I love."– In my blood! Sina konnte sich ein Kopfschütteln nicht verkneifen. Und wenn Millionen Frauen am Gelben Fluss nicht mehr bluteten, hieß das lediglich, dass dieses Mittel in der und der Konzentration auf einen bestimmten Schlag Menschen eine gewisse Wirkung hatte! Wieder einmal hatte es sich bewahrheitet, dass sie, Sina, aus einem anderen Stoff war! Und wenn ganz China, wenn die ganze Welt manipulierbar war! Sie nicht! Das immerhin hatte etwas Tröstliches. Heiß fiel ihr ein, dass ihr Name Sina von China herrührte. Ihr Vater hatte eine Schwäche für das Land der Mitte gehabt, das er wegen seiner Denker und Philosophen verehrte. Sina war da pragmatischer veranlagt. Für sie war China ein Feldversuch, mehr nicht. Und sie bezahlte ihre Leute verdammt noch mal dafür, dass sie medizinische Forschung betrieben und keinen Hokuspokus!

Die anderen Grundwasser-Versuchsreihen waren sehr erfolgreich gewesen. Die Fruchtbarkeit in den brasilianischen Slumgebieten um Sao Paolo verzeichnete einen signifikanten Rückgang. Die Unruhen im Kongo! Eine kleine Dosis Beruhigungsmittel, und es schien, als könnten die großartigen Bodenschätze endlich auf friedlichem Wege vermarktet, die fantastischen Naturreservate einem nachhaltigen Tourismus erschlossen werden. Nur zu dem jüngsten Projekt in Russland lagen noch keine Ergebnisse vor. Immerhin eins der größten Grundwasser-Reservoirs weltweit. Die Wirkung würde in jedem Falle nachhaltig sein. Und sie sollte einen Meilenstein darstellen: ihren Versuch die Welt zu retten, den Auftrag ihrer Eltern umzusetzen.

Als Sina, in eine bodenlange Tunika gehüllt, das Bad verließ, fröstelte sie. "LAK!" Die livrierte Maschine surrte näher und empfing unter stoischem Blinken den Befehl, dafür Sorge zu tragen, dass die heutige Sitzung vorverlegt würde. Hier und sofort aktuelle Berichte zu den Ergebnissen der Grundwasserprojekte! Weltweit! Nein, keine virtuelle Konferenz! Leibhaftig sollten die Projektleiter antreten und Rapport erstatten! Eilfertig rollte LAK zum Hubschacht, der den Domestikenrobotern vorbehalten war, und verschwand in Richtung Kommandozentrale.

Sina war in vielen Dingen konservativ. Sie zog sich stets selbst an und scheuchte DOM dazu aus dem Schlafzimmer. Ihre Kleidung ließ sie von einem indischen Textilatelier nach ihren Entwürfen maßschneidern. Per Hand! Im Speisesaal hingen Ölgemälde an den Wänden, lebensgroße Porträts ihrer Eltern. Den Künstler, der diese Technik beherrschte, hatte sie irgendwo in Südeuropa aufgetrieben. Es lag ihr daran, ihre Eltern auf diese Weise zu würdigen. Schließlich waren sie mindestens so anachronistisch wie diese Porträts gewesen! Nur dass sie ihrer Zeit weit voraus gewesen waren. Sinas Mutter hatte als Familienerbe große Anteile an den weltweiten Grundwasserreserven mitgebracht und systematisch ausgebaut, während ihr Vater sich die Aktienmehrheiten der globalen Medienkonzerne gesichert hatte. Beides wirtschaftlich völlig unsinnige Investitionen, weil wenig gewinnträchtig. Ihre Eltern hatten die Welt retten wollen! Schließlich hing das Überleben der Menschen auf dem blauen Planeten von den Wasserreserven ab, die zu sechsundneunzig Prozent als Grundwasser in den Aquiferen zirkulierten. Über die Medien das Bewusstsein der Menschen zu erreichen, war der andere Aspekt. Klug gedacht und doch an der Realität vorbei! Die Menschen würden nie reif für den Ausbruch aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit werden!

Sina beschloss, in der Küche zu essen, obwohl ihr PEARL auf den Zwirn ging. Sie musste dringend gewartet werden, damit sie beim Hin- und Herwuseln in der Küche nicht so quietschte! Dennoch – für ihr persönliches Wohlbefinden schien es ihr im Moment zuträglicher, sich PEARLs schlecht geöltem Getriebe auszusetzen, statt dem in Öl gebannten Blick ihrer Eltern.

Die Menschen sind einfach zu blöd!, dachte sie. Sie wollten nicht Wasser trinken und Wein gepredigt bekommen! Triebgesteuerte Primitivlinge! Trotz aller technischen Errungenschaften hatten sie sich kaum über das Niveau der Steinzeit erhoben! Mit Reden war da nichts zu machen. Ein anderes Regulativ musste her! Daher hatte Sina sich in die Globe Med eingekauft.

Während sie ohne großen Appetit in dem Fruchtsalat herumstocherte, den PEARL ihr zu dem Guaraná-Trank servierte, stieg der Ärger über Hemid wieder in ihr hoch. Ein Nebenschauplatz! Aber einer, den sie sich persönlich gegönnt und der keine Früchte getragen hatte! Sina konnte viel wegstecken, bloß keine Misserfolge! Wozu hatte sie sich den weltweit größten Pharmakonzern untertan gemacht? Der medizinische Fortschritt konnte Leben verlängern, aber die damit tendenziell eher zunehmenden körperlichen Gebrechen blieben eine ständige Herausforderung. Sie zappte lustlos durch die Sina-Sender, ließ die täglichen Horrorbilder über den Barmonitor flackern, ohne den Ton einzuschalten, konzentrierte sich lieber auf die Stichworte, die sie in ihren Noter eingab: Tampons. Hemid kaltstellen. Wartung PEARL. Sie seufzte. Ebenso wenig wie sie ihre Periode in den Griff kriegte, konnte sie den Gedankenbrei stoppen, der permanent in ihr waberte und immer wieder einzelne Sätze aufblitzen ließ, die ihr in ihrer frühesten Kindheit eingetrichtert worden waren. Handle stets so, dass die Maxime deines Wollens ... – Ihre Aufmerksamkeit wurde von einem bärtigen Männerantlitz gefesselt, das auf dem Monitor erschien. Sie schaltete den Ton ein. Mit unverkennbarem Akzent schwafelte der Mann etwas von der "rrrecoverrry of the worrld". Rus! In dritter Generation Vorsitzender der slawischen, früher russischen Föderation und in höchstem Grade nervig. Sie schaltete den Apparat aus, schlürfte ihren Guaraná im Stehen und machte sich auf den Weg ins Kongresszimmer auf der vierundachtzigsten Ebene. Der Aufzug bewegte sich laut- und scheinbar schwerelos abwärts. Sina sinnierte noch darüber, dass es wenig erhebend war, ausgerechnet herunterzufahren, wenn man im Begriff war, weltbewegende Dinge in Angriff zu nehmen. Aber wenn sie ihr Appartement im Sina-Tower tiefer legen würde, würde sie es mindestens genauso wenig erhebend finden, abwärts in ihren Privatbereich zu fahren. Außerdem müsste sie den grandiosen Blick von ganz oben über Berlin opfern. Ein ewiges Dilemma! Wenn es nach ihr ginge, wäre aufwärts die einzig Richtung!

LAK hatte alle erreicht und die meisten saßen schon um den großen Konferenztisch auf Ebene vierundachtzig. Als Sina eintrat, erhoben sie sich und grüßten mit erhobenem Zeigefinger. Sina hatte das Ritual eingeführt, das sie auf einer alten Illustration gefunden hatte. Es war das überlieferte Zeichen der Lehrmeister. So und nicht anders sollten ihre Leute sich verstehen, als callidissima inter pares. Nachdem Sina sich vergewissert hatte, dass alle Kommunikatoren in und zum Konferenzraum abgeschaltet waren, um sie gegen Störungen von außen abzuschirmen, eröffnete sie die Sitzung.

Sergowia berichtete als Erster von Erfolgen in Bangladesch, wo es endlich gelungen sei, geogenes Arsen aus dem Grundwasser zu filtern.

Lakshmi sah noch keinen Durchbruch bei der flächendeckenden Prophylaxe gegen Geschlechtskrankheiten in den Vergnügungsvierteln von Bombay. Es gebe viel zu viele viel zu divergente Erreger. Aber das Labor arbeite an einem neuen Antibiotikum, von dem man sich mehr verspreche.

Hu Nee, der stolz auf die Huang-He-Ergebnisse verweisen wollte, schnitt Sina das Wort ab. In einem Selbstversuch habe das Mittel sich als untauglich erwiesen, die Übertragbarkeit der Ergebnisse sei nicht gesichert. Es müsse dringend überarbeitet werden! Sie wies Hu Nee ein neues Versuchsgebiet im Po-Delta zu. Hemid sei mit sofortiger Wirkung entlassen. Hu Nees ohnehin schon gelbliche Gesichtsfarbe wirkte noch eine Spur kränklicher, als er wortlos Platz nahm.

Nestor erzählte vom Kongo und Hazel von Sao Paolo. Nur Popow fehlte immer noch. Und an seinem Bericht lag Sina doch am meisten!

Als mitten in Hazels euphorische Ausführungen auf einmal die Tür aufflog und Popow mit hoch gerecktem Zeigefinger hereinstürmte, konnte Sina, die als Einzige sitzen blieb, während alle anderen aufsprangen und die Finger hoben, sich ein Stirnrunzeln nicht verkneifen.

"Wir werden uns Hazels Bericht zu Ende anhören, bevor du deine Verspätung erklären wirst!", sagte sie schneidend, als alle wieder Platz genommen hatten. Aber Popow, der immer noch keuchte und seine Hände mit Mühe ruhig halten konnte, stammelte: "Massa Sina, gestattet – die Lage ist außer Kontrolle!"

Alle Köpfe flogen herum. Sina spürte ihr Herz bis zum Hals schlagen, zwang sich aber zur Ruhe.

"Beherrsch dich!", wies sie ihn zurecht. "Wenn irgendetwas auf diesem Planeten außer Kontrolle gerät, sind wir es nicht!"

In die Runde gewandt, fuhr sie fort: "Der Kollege Popow leitet einen Großversuch in Russland, der, solange die Laborentwicklungen andauerten, unter strengster Geheimhaltung vorbereitet wurde."

Sie lehnte sich gewollt lässig zurück.

"Nun, Popow, ich bin gespannt auf deinen Bericht!"

Popow, ein hünenhafter Mann sibirischer Abstammung, schrumpfte in seinem Stuhl zusammen und suchte nach Worten. "Es ging um die Maxime –", begann er, "ein Psychopharmakon, das die Ratio –", er räusperte sich, weil seine Stimme ihm zu entgleiten drohte, dann setzte er wieder an: "Kant!", japste er, "der kategorische Imperativ!"

Sina beugte sich vor. "Contenance!", zischte sie und war dicht davor, die eigene zu verlieren, "reiß dich zusammen, Popow!"

Der Sibirer schluckte schwer, öffnete den Mund und – schwieg.

Während Sina vor ihrem geistigen Auge genüsslich verschiedene Todesarten durchspielte, die sie Popow angedeihen lassen würde, nahm sie seinen Faden auf. "Eine anspruchsvolle Aufgabe, gewiss. Aber genial." Sie blickte nicht ohne einen gewissen Stolz in die Runde. "Ich habe Popows Labor vor mehreren Jahren angewiesen, eine Substanz zu entwickeln, die uns viele Scherereien ersparen sollte." Ein erneuter Blick in die Runde. Alle hingen gebannt an ihren Lippen, nur Popows Atem schien sich immer noch nicht beruhigen zu wollen. "Ihr kennt alle Kants kategorischen Imperativ: 'Handle stets so, dass die Maxime deines Wollens jederzeit als Grundlage einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.' Ihr wisst, dass das Lebenswerk meiner Eltern stets dieser Maxime verpflichtet war und dass sie es als ihre Aufgabe betrachteten, diesen Gedanken allen Menschen zu vermitteln. Und dass ich immer alles getan habe, diese Idee in die Realität umzusetzen." Eifriges Nicken in der Runde, obwohl sie sich sicher war, dass mindestens Lakshmis weit aufgerissene Augen davon zeugten, dass ihr diese, Sinas Grundhaltung neu schien.

"Seit Kant haben die Vernünftigen dieser Welt versucht, die Menschheit durch Predigen oder auch durch mehr oder weniger offene Gewalt auf den Pfad zu führen, der die schiere Ratio, das Über-Ich über alle niederen Motive stellte. – Über dreihundert Jahre lang ist dieses Bestreben gescheitert an der Unbelehrbarkeit der menschlichen Spezies, die Bauchentscheidungen stets den Vorrang vor der Vernunft gab."

Sina spürte in ihrem Unterleib etwas rumoren. Sie würde ganz bald eine Toilette aufsuchen müssen. Pronto, Sina, fasse dich kurz!, hörte sie die Stimme ihrer Mutter im Hinterkopf. Zur Sache, Schätzchen, fiel der Vater mit herablassendem Lächeln ein.

"Was lag näher", fuhr sie fort, "als endlich einen Wirkstoff zu entwickeln, der den Menschen die Ratio einimpft?" Triumphierender Blick in die Runde, gespannte Aufmerksamkeit, selbst Popow hielt jetzt die Luft an. "Wir mussten dazu mit der genetischen Ausstattung eines Exemplars des Homo sapiens arbeiten, das diese Maxime quasi mit der Muttermilch eingesogen hatte." Wirkungsvolle Pause, ehe sie die beiden Worte in den Raum tropfen ließ, auf die alle gewartet hatten: "Mit meiner."

Atemlose Stille, versteinerte Mienen.

Sina lehnte sich wieder zurück. "Sie dürfen fortfahren, Popow!"

Popows Stimme kiekste. "Wir haben vor drei Monaten begonnen, die Proben in das Grundwasser einzugeben. Es handelt sich um ein sehr großes Reservoir, daher war uns klar, dass es eine Weile dauern würde. In der letzten Woche hatten wir schließlich den Eindruck, dass das Verhalten der Bevölkerung einige Auffälligkeiten aufwies –"

Sina beugte sich vor: "Zur Sache, Popow!", sagte sie scharf. "Was für Auffälligkeiten?"

Popow schlug die Augen nieder, als könnte er seinen Bericht von der Tischplatte ablesen. Aber seine Stimme kam allmählich in Fahrt. "Der Alkoholkonsum ging drastisch zurück. Das war das Erste. Die russische Bevölkerung schien aus ihrem Dauerdelirium zu erwachen. Dann veränderte sich die Kriminalitätsrate von einem Tag auf den anderen."

Sina frohlockte: "Sie ging zurück?"

"Nicht direkt", Popow zögerte. "Die Eigentumsdelikte tendierten gegen null. Aber –"

"Ja?"

"Wir maßen dem zunächst nicht allzu viel Bedeutung bei, weil ja die nächsten Parlamentswahlen vor der Tür standen und öffentliche Kundgebungen ganz normal waren –"

Höhnisches Gelächter rundum. "Putins inszenierte Demokratie!", rief Hu Nee, der offensichtlich eine Chance witterte, seine Schlappe zu kompensieren.

Popow schüttelte den Kopf. "Natürlich sorgte Rus Putin für die üblichen Demonstrationen", sagte er, "aber wir stellten fest, dass längst nicht alle von seinen Drahtziehern gesteuert waren. Und dann die Heftigkeit, mit der sie geführt wurden!" Sein Atem wurde wieder unruhig und er blickte flehentlich auf seine Vorsitzende, während seine Stimme lauter wurde: "Massa Sina, es scheint, als ob jeder in Russland auf einmal meint, das Sagen haben zu müssen, weil jeder die Wahrheit für sich gepachtet zu haben scheint! Vor zwei Stunden brachen plötzlich alle Dämme. Ich hatte größte Mühe meine Leute noch zu erreichen. Ich vermute, dass sie den Unruhen nicht mehr entkommen konnten!"

Popows Angst stand greifbar im Raum und schien auf die anderen Konferenzmitglieder überzuspringen. Ein allgemeines Raunen setzte ein, Sergowia und Lakshmi begannen doch tatsächlich, in ihren Taschen herumzufingern!

"Massa, wir sollten den Nachrichtensender einschalten", rief Nestor.

Sina hob die Arme. "Ruhe!", gebot sie, "ich gebe nicht eher die Kommunikatoren frei, bis Sie sich beruhigt haben!"

Aber Popow schrie jetzt: "Massa, die Lage ist vollkommen außer Kontrolle! Rus Putin hat gedroht, die atomaren Lager zu öffnen, er scheint im Begriff –"

Ein gleißender Blitz schnitt ihm das Wort ab. Stille setzte ein.

Dann begann der Boden unter ihnen langsam zu vibrieren.

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